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AriadneMan könnte sagen, bei der Ariadne handelt es sich um eine Netzwerkkarte von Format. Diese Aussage ist aber etwas zu relativieren, da sie leider nicht auf breitgestreute Konkurrenz zurückgreifen kann. Außerdem ist sie derzeit nicht lieferbar. VillageTronic ist aber dabei, eine völlig neue Ariadne zu entwickeln. ![]() ![]() Es ist erfreulicherweise relativ unergiebig, Berichte über Steckkarten für den Amiga zu schreiben: Packerl geöffnet, Karte entnommen, in den Amiga gesteckt, eingeschaltet, geht! So auch bei der Ariadne, die hier bei mir in meinem lokalen Netzwerk brav ihren Dienst verrichtet. Dennoch ist es gerade bei der Vernetzung von Computern nicht unbedingt gesagt, daß alles so reibungslos abläuft. Die richtige Verkabelung spielt da eine nicht unwesentliche Rolle. Bei der Ariadne kann man diesbezüglich zwischen Koaxkabel und TwistedPair-Verbindungen wählen. Für die Standardkonfiguration vieler, die ein Netz zu Hause aufbauen, reicht ein T-Stück und ein Stück BNC-Kabel zur Verbindung mit dem nächsten Computer im Netz, und schon kann der Amiga mit den Bits anderer spielen. Eine TwistedPair-Verbindung zum nächsten Hub ist aber genauso möglich. ![]() ![]() Es wird installiert und konfiguriert...Doch mit dem (reibungslos möglichen) Einbau der Karte allein ist es noch nicht getan: damit kann der Amiga noch nicht ins Netz. Es muß noch Software installiert werden. Auf der mitgelieferten Diskette befinden sich die ganzen Treiber, die mittels Installer schnell in die richtigen Verzeichnisse kopiert werden. Am Essentiellsten dabei ist sicher das Sana-II Device namens ariadne.device, ohne daß der TCP/IP-Stack, wie AmiTCP oder Miami (siehe dazu auch der Beginn unserer Netzwerkspecials ab dieser Ausgabe), keine Möglichkeit hat, die Karte zu erkennen. Unter AmiTCP müssen dann noch die entsprechenden Files in der Database angepaßt werden; je nach Version der Treiberdiskette, von der es Updates auf der VillageTronic-Homepage gibt, erledigt das der Installer gleich mit, oder es muß von Hand durchgeführt werden. Das ist aber nicht so aufwendig: Im File AmiTCP:db/Interfaces muß eine Zeile stehen, die folgendermaßen aussieht:
Dieses Device sollte aber auch entsprechend konfiguriert werden. Dazu gibt es ein File ENV:Sana2/ariadne0.config (0 für die erste Ariadne im Computer, man kann ja auch mehrere einbauen und dann mit seinem Amiga Router spielen, geht alles!), in dem zumindest stehen muß, welches Netzwerk verwendet wird. Die Auswahl beläuft sich auf 10BASE2 (für den Koax-Anschluß mit BNC-Steckern) und 10BASET für den TwistedPair-Anschluß mit Western-Steckern. ![]() ![]() Das File AmiTCP:bin/startnet braucht diesen Eintrag:
wobei die erste IP-Adresse die IP-Adresse des Amigas sein muß. Meistens sind diese Zeilen aber bereits in der Standardkonfiguration von AmiTCP enthalten. Nach einem Neustart des TCP-Stacks (dazu braucht KEIN Reset gemacht werden, es genügt ein stopnet (falls das Netzwerk schon läuft) und ein folgendes startnet, um die Änderungen wirksam zu machen.) kann auf das neue Interface zugegriffen werden. Hängen andere fertig konfigurierte Rechner am Netz kann mit einem ping überprüft werden, ob soweit auch alles funktioniert. Geht das, funktioniert auch ein ftp, telnet, nfs-client oder die ganzen anderen schönen Sachen, die mit Netzwerken so möglich sind. Schließlich sind wir Amiga-User mittlerweile auch mit DOOMs "gesegnet", und da gibt es ja auch diese Netzwerkfunktion dabei. Ich denke, die werden wir uns im Laufe des Netzwerkspecials auch noch einmal genauer ansehen. ![]() ![]() En voyage...Da es bis heute am Amiga nur einen einzigen NFS-Daemon (kommerzielle Version) gibt, und der nicht weit verbreitet ist, tut man sich nach wie vor ziemlich schwer, die Ressourcen des Amigas anderen Rechnern im Netz freizugeben. Mittels Samba geht das zwar, allerdings auch nur zu PCs auf denen ein Windows läuft. Eine UNIX-Maschine kann damit nichts anfangen. Damit zumindest Amigas untereinander ihre Daten auf die Reise schicken können, wurde Envoy programmiert. Das ist eine Umgebung, in der Amigas, ganz wie unter NFS auch, ihre Platten anderen Amigas zur Verfügung stellen können. Envoy hat eine graphische Oberfläche implementiert, mit der das Importieren und das Exportieren nicht nur leichtfällt, sondern in der auch alle Parameter eingestellt werden können. Als grundlegende Übung ist der Import erst durch Passworteingabe möglich, es kann auch nur ein lesender Zugriff gestattet werden, oder, wenn man es denn wünscht und erlaubt, kann der andere Rechner volle Gewalt über die Platte in einem anderen Rechner bekommen, natürlich mit den damit verbundenen Risiken, daß bei unsachgemäßer Benutzung schon mal ein paar Daten den Jordan hinuntergehen können. Es erwies sich auch zum Beispiel als nicht ratsam, seine Daten über das Netz zu moven: es waren mühsam errechnete Anim-Einzelbilder, die verschoben werden sollten, doch sie kamen nie am anderen Rechner an und lokal waren sie dann längst gelöscht. Doch sowas kann in jedem Netzwerk passieren, das begründet sich auf dem Prinzip, wie die Protokolle zur Netzwerkkommunikation aufgebaut sind. In der Regel ist es jedoch nicht so, daß laufend irgendetwas nicht funktioniert, eigentlich funktioniert so ein Netz am Amiga dauernd. Die Verwaltung der entsprechenden User und auch Groups ist mit Envoy ganz einfach in Fenstern möglich, was doch einen hohen Bedienkomfort ermöglicht. ![]() ![]() Und die Kompatibilität???Die direkte Konkurrenz-Karte zur Ariadne, die Connexion, kann man in einem Modus betreiben, in dem sie sich wie die A2065, der Original-Ethernet-Karte von Commodore, verhält. Bei der Ariadne geht das nicht, aber das ist auch gar nicht nötig, denn sowohl AmiTCP, als auch Miami können natürlich auf das KartenDevice konfiguriert werden und damit läuft dann alles vorzüglich. Im System verhält sich die Karte absolut unauffällig, sie ist einfach da. Vom AutoConfig-Bereich nimmt sie sich auch nur die 64K, und nicht mehr, die Einbindung verläuft natürlich ohne Probleme (waer ja noch schöner, wenn am Amiga auf einmal keine AutoConfig funktionieren mehr würde) und 4 schöne LEDs auf der Karte geben darüber Auskunft, was gerade am Netz passiert. Eine LED zeigt dabei an, ob Daten vom Amiga ins Netz gehen, eine weitere LED läßt ankommende Daten erkennen und die dritte sollte eigentlich nur aufleuchten, wenn es Kollisionen am Netz gibt. nach längerem Gebrauch der Karte in verschiedensten Konfigurationen und verschiedensten Netzen sind wir allerdings zum Schluß gekommen, daß diese LED einfach immer mitleuchtet, auch wenn es zu gar keinen Kollisionen kommt. Die vierte LED ist dazu da, um eine korrekte Verbindung zum Hub anzuzeigen, wenn die Karte per TwistedPair angeschlossen ist. Es gibt allerdings auch frühe Ariadnes, die noch keinen WesternStecker, bzw. eben keine Unterstützung für TwistedPair-Verkabelungen besitzen. ![]() ![]() War denn sonst gar nichts mehr?Doch, doch, das Beste kommt immer zum Schluß: denn das eine Netzwerkkarte die Anbindung an ein Netzwerk schafft, ist ja noch nichts so Besonderes, aber dabei hört es bei der Ariadne noch nicht auf, denn es sind außerdem noch zwei zusätzliche Parallelports auf der Karte mit enthalten. Hier fängt es jetzt aber an, gefinkelt zu werden. Mitgeliefert zu diesen Parallelports wird der Treiber ariadnepar.device, um sie als Ersatz für den internen Parallelport des Amigas verwenden zu können. Wenn ich das allerdings in meinem Amiga (B2000 Rev6.2, GForce030@40, PicassoII, MultiFaceIII, MaestroPro, VLab SVHS, Kick/WB 3.1) ausprobiere, steht alles. Es kommt nicht einmal ein GURU oder etwa ein SoftwareFailure, nein es ist einfach alles blockiert, bis man einen Reset macht. Sonderbar, denn auf allen möglichen anderen Amigas (sogar in 2000ern mit gleicher Revisionsnummer) haben diese Ports funktioniert. Wir sind allerdings auch noch nicht draufgekommen, woran es liegt. VillageTronic sagte einmal vor längerer Zeit, daß dieses Problem bei manchen 2000ern auftreten könne und man in einem der nächsten Treiberupdates Entsprechendes einbaue, doch bis heute hat sich das nicht geändert und meine Parallelports der Ariadne sind immer noch nur am Verstauben. Es gibt auch einen ganzen Haufen von Programmen, die nicht auf das printer.device zugreifen, und damit nicht auf den Parallelport der Ariadne umgelenkt werden können. Für diese hartnäckigen Fälle ist bei der Ariadne das Programm UseAriadnePar dabei, mit dem auch solche Aufrufe umgelenkt werden können. Greift aber irgendein obskures Programm direkt auf die Hardware zu, ist dem eh nicht mehr zu helfen, sowas ist nicht umlenkbar, abgesehen von der eines Amiga-Programmierers unwürdigen Methode... ![]() ![]() Paralleles NetzDiese Parallelports können mit Liana, einer Netzwerksoftware für Parallelportverbindungen von VillageTronic, dazu benutzt werden, schnell und unkompliziert zwei Amigas per Parallelport zu vernetzen. Dafür ist das ariadneliana.device gedacht. ![]() ![]() Wer liest schon Handbücher?VillageTronic-typisch kommt das Handbuch zur Karte in Spiralbindung daher, womit ich bisher gute Erfahrung machen konnte. Jedenfalls zerfällt es bei Weitem nicht so schnell wie die unsäglichen Dokumentationen, die beim Kickstart3.1 dabei waren. Für die ganz Ungeduldigen gibt es einen CrashKurs, wie die Karte zu installieren ist, bei dem aber wirklich nur das Nötigste angesprochen wird, aber zwei Seiten später folgt schon die detailliert nach Rechnertyp aufgeschlüsselte Anleitung des Kartensteckens. In diesem Kapitel kommt aber leider kein einzelnes illustrierendes Bild vor, dafür wird ausführlich und verständlich erklärt, wie ein Ethernet aufgebaut werden soll, und was dabei zu unterlassen ist. Weiters wird im Handbuch, das in zwei Teile (Ariadne generell und Envoy) aufgespalten ist, per Envoy und Screenshots gezeigt, wie man den Host konfiguriert, die IP-Adresse einstellt, Gateways definiert, Shares freigibt und Berechtigungen erstellt. All das kommt aber auch noch mal im Envoy-Teil ausführlicher. Nicht fehlen darf auch ein grundlegender Ethernet-Teil, der wie so viele Texte über Netze mit der geschichtlichen Entwicklung anfängt. In diesem Kapitel habe ich auch die erste für Laien verständliche Erklärung des Begriffskomplexes CSMA/CD entdeckt, man kann allerdings auch im RFC-1180 nachschauen, von dort ist es abgeschrieben. ![]() ![]() Zur Überprüfung der grundlegenden Einstellungen für die Karte ist das Programm SanaIIDevStat mitgeliefert, das in einem weiteren kurzen Kapitel erläutert wird. Mit diesem Programm läßt sich nicht nur die Ariadne näher untersuchen, es kann auf alle SanaII-Devices eingestellt werden und erlaubt so einen gewissen Überblick über das Netzwerk zu behalten. Des Handbuchs erster Teil ist in einem korrekten Deutsch geschrieben, leserlich, verständlich und mit sinnvollem Inhalt, also alles in Allem ziemlich brauchbar. Unter anderem wird etwas zur Fehlersuche gesagt, es gibt eine Liste, welche Ariadne- und Netzwerk-relevanten Files in welchen Verzeichnisses zu finden sein sollten und ein Glossar zu Begriffen um Computervernetzung. Im zweiten Teil für Envoy findet sich so einiges aus dem ersten Teil wiederholt, aber das verwundert nicht, denn es ist das OriginalHandbuch, wie es auch zu den Standalone-Versionen von Envoy mitgeliefert wird. Hier erfährt man das Meiste, was man zur Installation und zum Betrieb dieser NetzwerkVerwaltungssoftware wissen muß. Damit ist es möglich, die nötigen Konfigurationseinstellungen für den lokalen Host vorzunehmen, damit man Verzeichnisse und Drucker exportieren und importieren kann, User und Groups erstellen, sowie Berechtigungen vergeben kann. Abgeschlossen wird das Ganze mit kurzen Erklärungen zur Gateway-Konfiguration, Einrichten eines Realm-Servers für größere Netze, sowie der Auflistung bekannter Fehler, "die zwar ärgerlich sind, aber glücklicherweise den normalen Einsatz der Software nicht behindern". Es geht eigentlich nur darum, daß manche Einstellungen erst nach einem Reset aktualisiert werden, bzw. manche Logins fehlschlagen können. ![]() ![]() ResuméeEine Karte wie die Ariadne ist in der heutigen Zeit, in der ein Computer schon einsam wird, wenn er nur ein paar Millisekunden nicht mit fremden Bits umspült worden ist, absolut essentiell und somit ist deren korrekte Funktion auch umso wichtiger. Hier kann sie aber voll punkten und ihren Dienst wie vorgesehen problemlos erfüllen. Daß die Parallelports für den Drucker nicht funktionieren, ist dagegen schon ein größeres Übel. Dennoch ist dieser Karte in gutes Zeugnis auszustellen.
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Oliver Gerler ...........
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